Sebastian WellsLa Rada di Augusta

Sebastian Wells

La Rada di Augusta

2019 – 2020

An der Bucht von Augusta, an einem dreißig Kilometer langen Küstenstreifen im Südosten Siziliens, reiht sich eine Erdölraffinerie an die andere. Die petrochemische Industrie prägt diese Landschaft, die Bewohner und deren Leben seit gut siebzig Jahren.

Sebastian Wells begleitet die Menschen, die hier leben, durch ihren Alltag. Wasser, Luft und Boden sind verseucht. Die Raten von Krebs und Fehlgeburten sind bedenklich erhöht. Statt 20.000 Arbeitsplätzen wie zu den Hochzeiten der erdölverarbeitenden Industrie in den 1980er-Jahren gibt es nur noch 7.000. Die Korruption ist so allgegenwärtig wie das Misstrauen gegenüber der Obrigkeit.

Das Gefälle zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden Italiens zeigt sich an diesem Ort besonders deutlich. Ein Ort, an dem die zunehmend verwitternden Artefakte des Turbokapitalismus mit den antiken Überresten einer mehr als zweitausend Jahre alten Geschichte verschmelzen.

Sebastian Wells

1996 geboren in Königs Wusterhausen.
2015–2018 Fotografiestudium an der Ostkreuzschule für Fotografie, u.a. bei Werner Mahler und Ute Mahler, Berlin.
2017 DuMont Journalistenpreis in der Kategorie Nachwuchspreis
2017 VDS Sportfoto des Jahres 2016, 1. Preis. 2018 FOLA Photobook Award, Buenos Aires.
2018 Preisträger des Kunstwettbewerbs des Willi Münzenberg Forums, Berlin.
Seit 2019 Mitglied bei OSTKREUZ.
2019 Einzelausstellung Anhänger, Galerie Fenster, Eberswalde.
2019 Finalist beim Leica Oscar Barnack Award.
2020 Gruppenausstellung Framing Identity, Museum für Photographie Braunschweig.
2021 Einzelausstellung La Rada di Augusta, Choisi Bookshop, Lugano.
Sebastian Wells lebt und arbeitet in Berlin.