Linn Schröder
Nicht schon wieder Oma, Mama
2017 –
2020
Als Teil des Langzeitprojekts "Ich denke auch Familienbilder".
Von Leid und Schmerz, von Verdrängung und Erinnerung erzählt die Arbeit von Linn Schröder. Ihre Schwiegermutter musste im Januar 1945 als 12-Jährige mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern aus Oberschlesien flüchten. Eingehend beschäftigt hat sie sich mit dieser Flucht erst, als sie Großmutter geworden war und 2015 wieder Flüchtende nach Deutschland kamen.
Da begann sie bis kurz vor ihrem Tod 2017 ihre Erinnerungen aufzuschreiben. Es sind tastende, nüchtern beschreibende, nahezu emotionslose Tagebucheinträge: „Verlauste Lager, unter freiem Himmel, Hunger, einfach Elend.“
Ein Jahr nach dem Tod reist Linn Schröder auf der Fluchtroute der Schwiegermutter nach Polen. Sie reist mit ihren Kindern und ihrer Kamera. Und sie reist im Winter, derselben Jahreszeit, in der die Flucht 1945 begann.
Linn Schröder
1977 geboren in Hamburg.
1999–2006 Fotografiestudium an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg sowie an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich.
Seit 2004 Mitglied bei OSTKREUZ.
2005/2006 Dokumentarfotografie Förderpreis der Wüstenrot Stiftung.
Seit 2011 Lehrauftrag an der Ostkreuzschule für Fotografie, Berlin.
2011 European Photo Exhibition Award (epea) mit Gruppenausstellung, Gulbenkian Foundation, Paris und Haus der Photographie, Deichtorhallen, Hamburg.
2015 Einzelausstellung "Ich denke auch Familienbilder", Apartimentum, Triennale der Photographie, Hamburg.
Seit 2016 Professur für Fotografie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.
2019 Gruppenausstellung double trouble double grins is it so with twins, Lothringer 13 Halle, München.
2021 Gruppenausstellung Family Affairs, Haus der Photographie, Deichtorhallen, Hamburg; Publikation „Ich denke auch Familienbilder“, Hartmann Books, Stuttgart.
Linn Schröder lebt und arbeitet in Berlin.