Mila TeshaievaUnfamiliar Memory

Mila Teshaieva

Unfamiliar Memory

seit 2016

Identität ist immer auch eine Auseinandersetzung von Geschichten und Geschichte, von privaten Erinnerungen und offizieller Geschichtsschreibung.

Mila Teshaieva ist hinab gestiegen in die nebelverhangenen Abgründe der Erinnerung, dort wo nationale Mythen mit individuellen Erlebnissen zu dem Nachbild einer Vergangenheit verschmelzen. Die in der Ukraine geborene Fotografin hat Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und aus verschiedenen Regionen ihres Heimatlandes gebeten, Szenen aus ihrem Familiengedächtnis nachzustellen.

Die Familienerinnerungen wurden zu Performances, die Performances zu Fotografien, die eine alternative Geschichte des 20. Jahrhunderts schreiben. Aber vor allem stellen sie Fragen: Wie werden Erfahrungen erinnert, verarbeitet und schließlich überliefert? Wie verwandeln sich individuelle Erinnerungen in ein vermeintliches nationales Gedächtnis, und wie sickert umgekehrt nationaler Heroismus in Familiengeschichten ein? Und schließlich: Wie entsteht die Imagination, die wir Vergangenheit nennen?

Mila Teshaieva

1974 geboren in Kiew, UdSSR.
2010–2012 Master of Arts in Photography an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
2013 Publikation Promising Waters, Kehrer, Heidelberg.
2014–2015 Einzelausstellung Promising Waters, Blue Sky Gallery, Portland, USA; Haggerty Museum of Art, Milwaukee, USA; Museum Kunst der Westküste, Föhr.
2015 Publikation Faces and Stories of Entrepreneurs, SDC, Genf.
2016 Publikation InselWesen, Kehrer, Heidelberg.
2016 Einzelausstellung Die Insel, Museum Kunst der Westküste, Föhr.
Seit 2016 Mitglied bei OSTKREUZ.
2017 Einzelausstellung InselWesen. Insel-Alltag, Museum Europäischer Kulturen, Berlin.
2018 Einzelausstellung Imagined Communities, MIT Museum, Boston, USA.
Mila Teshaieva lebt und arbeitet in Berlin.